26. März 2024 Armin Hoyer

Von Bordeaux zum Château Giscours | Der neue Suzuki Swift im Test

Suzuki Swift in front of Château Giscours | Photo: Armin Hoyer

Bordeaux | Frankreich – Die Suzuki Motor Corporation hatte zur Präsentation des neuen Swift in die berühmte Weinbauregion Bordeaux im Südwesten Frankreichs geladen. Gemeinsam mit zahlreichen europäischen Journalistenkollegen bot sich mir dort die Gelegenheit die Neuauflage des Erfolgsmodells erstmals zu fahren und dabei das Weingut Château Giscours zu besuchen…

Die bisherigen sechs Generationen des Suzuki Swift wurden seit 1984 weltweit bereits über neun Millionen Mal verkauft. In Österreich war der Kleinwagen mit einem Anteil von 23 Prozent im Jahr 2023 das meistverkaufte Modell von Suzuki. Mit der neuen, siebten Generation des Swift erwartet Suzuki Österreich einen weiteren Ausbau dieser Führungsposition. Nachdem wir bei der internationalen Pressekonferenz alle wichtigen Details zum neuen Modell erfahren hatten, sollte eine erste Testfahrt die Frage beantworten, ob auch der Neue das Zeug zum Bestseller hat.

Der getestete Suzuki Swift kam mit der Zweifarb-Lackierung in dem neuen Farbton Frontier Blue Pearl Metallic recht flott daher. Der bonbon-ähnliche Look wird mit einer speziellen Drei-Schicht-Lackierung erreicht. Dazu wird transparente Farbe über eine silberne Grundierung gelegt, darüber kommt dann der Klarlack. Neben dem Blau gibt es diese Farbe auch in Rot (siehe Foto weiter unten). Die außen in dezentem Schwarz gehaltene Fahrerkabine verleiht dem Swift einen zusätzlichen stylischen Touch.

MODERNES DESIGN DURCH UND DURCH

Mit dem kantigeren Außendesign hat Suzuki die Ausdrucksstärke des neuen Swift deutlich erhöht, ohne dabei die ursprünglichen Wurzeln zu vernachlässigen. An der Front fällt der hochwertig anmutende Kühlergrill in Klavierlack-Optik auf, umrahmt von modernen LED-Scheinwerfern mit L-förmigen Tagfahrleuchten. Die markante Schulterlinie und die muskulösen Konturen fallen sofort ins Auge. Die dreidimensionalen Klarglas-Rückleuchten runden den modernen Eindruck zusätzlich ab.

ATTRAKTIVER UND DURCHDACHTER INNENRAUM

Gleich beim Einsteigen fielen mir die hochwertigen Sitze und die zweifarbige Armaturentafel in Schwarz und Hellgrau positiv auf. Zusätzliche hellgraue Zierelemente mit dreidimensionaler Struktur verändern je nach Lichteinfall raffiniert ihr Erscheinungsbild und unterstreichen damit die durchwegs hochwertige Optik. Die etwas altbackenen Rundinstrumente und das nicht mehr ganz zeitgemäße mittige Display des Vorgängers sind modernen Anzeigen gewichen. Geblieben sind die Rundinstrumente, die sich jetzt in viel schickerer Form präsentieren. Der hochauflösende Touchscreen ist nach oben auf das Armaturenbrett gewandert und weist mit neun Zoll jetzt die optimale Größe auf. Neben dem Suzuki eigenen Multimedia- und Navigationssystem kann das Smartphone mit oder ohne Kabel per Apple CarPlay oder Android Auto verbunden werden. Für Technikaffine gibt es zusätzlich die eigene App „Suzuki Connect“.

Die Klimatisierung konnte ich ganz bequem mit zwei Wippschaltern unterhalb der mittleren Belüftungsschlitze bedienen – für mich wesentlich sympathischer als dazu ewig am Display herumfummeln zu müssen. Die Anordnung der Bedienelemente ist insgesamt sehr durchdacht. Alles befindet sich gut zugänglich dort, wo man es sich intuitiv erwarten würde.

Die Platzverhältnisse sind für einen Kleinwagen vorne und hinten großzügig bemessen. Das Kofferraumvolumen ist mit 265 Litern klassenüblich und kann durch Umklappen der teilbaren Rückenlehne auf 589 Liter erweitert werden. Störend dabei ist wie schon beim Vorgänger die hohe Ladekante.

SPARSAMER ANTRIEB MIT MILDHYBRID-UNTERSTÜTZUNG

Vom Antrieb war ich positiv überrascht. Der am Papier mit 61 kW/82 PS nicht gerade üppig motorisierte Swift machte beim Fahren in der Stadt und auf den Landstraßen richtig Spaß. Der 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner hängt bereitwillig am Gas und entwickelt dabei einen angenehmen Sound. Das 12-Volt-Mildhybridsystem mit integriertem Startergenerator (ISG) verbessert dabei die Beschleunigung und trägt zur Kraftstoffeffizienz bei. Der werkseitig angegebene Verbrauch von unter fünf Litern auf 100 Kilometern zeigte sich im Test als durchaus erreichbar. Neben dem Front- ist auch Allradantrieb verfügbar, der bei Traktionsverlust an der Vorderachse automatisch die Hinterräder dazuschaltet. Als Alternative zum Fünfgang-Schaltgetriebe wird ein stufenloses CVT-Automatikgetriebe angeboten.

AM WEG ZUM SCHLOSS

Die Testrunde führte uns in die nordwestlich von Bordeaux gelegene Weinbauregion Margaux. Inmitten der äußerst malerischen Landschaft, umgeben von Weinreben der edelsten Güte, liegt das Château Giscours, eines der bekanntesten Weingüter in der Region. Da dies an einem Tag hinter dem Steuer nicht möglich ist, durften wir den in dieser Region weltberühmten Rotwein bereits am Vorabend in unserem Hotel verkosten – in Form eines hervorragenden Glases „Château Giscours“, einer Cuvée aus Cabernet Sauvignon und Merlot. Der Genuss kam aber auch an diesem Tag nicht zu kurz, am Weingut erwarteten uns regionale Köstlichkeiten.

Die Fahrt zum Schloss führte hinaus aus der Stadt Bordeaux. In der immer ländlicher werdenden Gegend wurden die Straßenbedingungen zunehmend schlechter. Dort zeigte sich das straffe, bis dahin unauffällige Fahrwerk, von seiner harten und damit etwas unkomfortablen Seite. Die direkte Lenkung bescherte mir dabei stets ein natürliches Fahrgefühl, der Wendekreis von nur 9,6 Metern ist nicht nur in der Stadt ein Hit.

Bei den Assistenzsystemen ist Suzuki eine weitere Verbesserung gelungen, diese sprechen jetzt noch sensibler an. Bei aktivierter adaptiver Geschwindigkeitsregelung hielt der Spurhalteassistent, unter der Voraussetzung einer vorhandenen Bodenmarkierung, das Fahrzeug ausgesprochen gut in der Fahrspur. Dies funktionierte selbst in engeren Kurven erstaunlich gut. Als weiteres Sicherheitsfeature greift die aktive Bremsunterstützung immer dann ein, wenn Gefahr in Form einer Kollision droht. Eine Kombination aus Radar- und Kamerasystem erfasst die jeweilige Verkehrssituation und warnt vor etwaigen Hindernissen. Im Bedarfsfall wird die Bremskraft erhöht, was bis zu einer Notbremsung führen kann.

Um abschließend die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Ja, der neue Suzuki Swift hat wieder das Zeug zum Bestseller. Die attraktive Kombination aus fairem Preis (in Österreich ab 17.490 Euro), fortschrittlicher Technik, niedrigem Verbrauch und ansprechendem Design wird wieder zahlreiche Käufer ansprechen.

Text und Fotos: Armin Hoyer

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