11. August 2018 Armin Hoyer

Viel knapper geht´s nicht mehr | Marc Márquez im MotoGP-Qualifying am Spielberg hauchdünn vor Andrea Dovizioso

Marc Márquez Spielberg Qualifying |  Photo: Armin Hoyer - arminonbike.com

Spielberg | Red Bull Ring – Der Flügelschlag einer Honigbiene ist mit 5 Millisekunden nicht gerade lange. Nur weniger als die Hälfte dieser Zeit hatte Marc Márquez heute Vorsprung im MotoGP-Qualifying gegenüber dem Zweitplatzierten Andrea Dovizioso und errang damit hauchdünn die Pole Position für den morgigen eyetime Motorrad Grand Prix von Österreich…

Ganze zwei Tausendstelsekunden trennten die beiden im Moment wohl härtesten Kontrahenten in der MotoGP. Andrea Dovizioso vom Ducati Team kam als Sieger des letzten Rennens in Brünn und Vorjahressieger in Spielberg hierher. Dem im letzten Jahr Zweitplatzierten Marc Márquez fehlt immer noch der erste Sieg in Spielberg. Er ist somit morgen der große Herausforderer von Andrea.

Das Wetter hatte sich rechtzeitig gebessert, nachdem es gestern im Free Practice (FP) 3 und heute Vormittag geregnet hatte. Nahezu wie bestellt, lichteten sich die Wolken knapp nach Mittag und so konnte um 13:30 Uhr bei trockenen Bedingungen in das FP 4 beginnen. Dieses konnte Marc Márquez auf bereits in vorherigen Sessions benutzten Reifen klar vor Jorge Lorenzo (+0.218) und Andrea Dovizioso (+0.307) für sich entscheiden.

Im Qualifying konnte sich Jorge Lorenzo vom Ducati Team an dritter Stelle platzieren (+0.135), was für ihn die erste Startreihe im Rennen bedeutete. Gleich dahinter Danilo Petrucci (+0.262), sein Nachfolger im nächsten Jahr im Ducati Werksteam, der sich einmal mehr als bester Fahrer eines Privat-Teams behauptete. Bradly Smith, der verletzungsbedingt letzte verbliebene Fahrer im Red Bull KTM Factory Racing Team, konnte seine aufsteigende Form mit einem 13. Platz fortsetzen. Somit liegt ein heißbegehrterTop-10 Platz für die Mattighofener morgen durchaus im Bereich des Möglichen.

Weniger gut lief es für die zahlreichen Valentino Rossi Fans, die auch hier am Red Bull Ring die mit Abstand größte Fan-Gruppe darstellen. Unter ihnen auch Kurt Wogowitsch, einst selbst internationaler Rennfahrer und immer noch erfolgreich auf den Rennstrecken mit seiner Ducati unterwegs, und eine ganze Gruppe von Freunden, die den 14. Platz des Doktors wenn überhaupt, nur sehr schwer verkraften konnten.

In der anschließenden Pressekonferenz meinte Marc Márquez, er sehe sich in einer ähnlichen Situation, wie im Vorjahr. Er hoffe auf den langersehnten Sieg beim Grand Prix von Österreich, denke aber auch an die WM. Sein Vorsprung von rund 70 Punkten auf beide Ducati-Fahrer sei schon sehr komfortabel und da sei es besser zu Punkten, als einen Ausfall durch ein waghalsiges Manöver zu riskieren. Für Andrea Dovizioso stelle die Reifenfrage das größte Fragezeichen dar. Er sehe sich bereit für den Kampf um den Sieg, es könne aber alles passieren und es gelte bei dem langen Rennen auf Reifen und Sprit zu achten. Für Jorge Lorenzo war es schon vor dem Qualifying klar, dass Ducati um die Pol Position kämpfen werde, ein Missverständnis in der Box bezüglich der Reifenwahl könnte die Pol für ihn verhindert haben.

Auf meine Frage, wo Andrea die drei Zehntelsekunden gegenüber dem Free Practice 4 zu Marc „gefunden“ hatte antwortete Dovi, er vermute, dass nach dem Regen der Grip auf der Strecke schlechter war und erst mit fortlaufendem Training und damit verbundenen Gummiabrieb wieder mehr wurde. Marc meinte dazu, dass Ducati mit neuen Reifen wie im Qualifying sehr stark und er daher mit der Pol sehr zufrieden sei. Umso mehr, als die Zeit nur eine Zehntelsekunde unter dem Rundenrekord läge und er nur wenige Kilometer im Trockenen zurückgelegt hätte. Der Rundenrekord wurde mit 1’23.142 min im Jahr 2016 von Andrea Iannone auf Ducati aufgestellt.

Uns erwartet also morgen ein hochspannendes Rennen, in dem die beiden Ducati von Andrea und Jorge, Marc und seine Honda sicherlich wieder ordentlich in die Zange nehmen werden. Interessant wird auch werden, wie Danilo von Alma Pramac Racing und weitere Fahrer die Pace der ersten Startreihe halten werden können. Die Wettervorhersage ist gut, es ist also angerichtet. Bis morgen!

Text und Fotos: Armin Hoyer – arminonbike.com

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